Puzzles

Verloren?

Tschechov - 16. Apr '24
Hier gab ich nach 51 Zügen auf, da ich die Lage als hoffnungslos einschätze. Im Nachhinein denke ich, daß ich eventuell noch ein Remis hätte herausschinden können. Was denkt ihr?


8/8/3p4/1Pk1p1p1/4P2p/N5p1/5K2/8 w - - 0 52
toby84 - 16. Apr '24 Edited
die stellung ist auf jeden fall komplex genug, dass ich mir von meinem gegner zeigen lassen würde, wie er das gewinnt. du hast dabei ja nichts zu verlieren, was du sonst nicht auch verlierst 😉
Tschechov - 16. Apr '24
Mein erster spontaner Gedanke war, nach Kg2 zügig b6 zu spielen, um den schwarzen König nach hinten zu zwingen. Vielleicht wäre dann durch diesen kurzen Aufschub mit dem Pferd noch irgendetwas möglich gewesen.
toby84 - 16. Apr '24
das "hinten" ist hier nicht relevant, weil er durch den bauern schon nach "links" gezwungen wird. deshalb würde ich springer und bauer so lange stehen lassen, bis ich denke, dass die zeit gekommen ist, mit dem springer loszuhüpfen. den bauern würde ich gar nicht ziehen. die frage ist dabei, welche gegnerische bauernkonstellation man haben will, bevor man loshüpft.
Vabanque - 16. Apr '24
Die Springer-Bauer-Konstellation ist ja so, wie sie momentan ist, eigentlich die beste, weil sie sich gegenseitig decken. Der sK kann nicht auf den wS losgehen, weil dann der Bauer durchläuft. Allerdings hat Schwarz die Möglichkeit, sich mit d6-d5 einen weiteren Freibauern zu verschaffen.
cutter - 16. Apr '24
Kg2 hält die 3 Bauern auf. Der Freibauer hilft nicht viel wegen
- d5
exd5 - Kxd5
b6 - Kc6
Sc4 sollte remis sein...
toby84 - 16. Apr '24 Edited
nur mal als beispiel:

Kg2 g4
Sc4 d5
exd5 Kxd5
b6 (ok jetzt ist es doch nötig 😉) Kc6
Sxe5 Kxb6
Sxg4

wäre remis gewesen. ich weiß nicht, ob die startstellung remis ist, aber allzu einfach ist das für schwarz nicht zu spielen.
cutter - 16. Apr '24
Z.b. - g4
Se5+ - Kxb6
Sxg4, Se3 und Sf5 holt den h Bauern, der K den g Bauern und Sf3 deckt e1 ...
Vabanque - 16. Apr '24
Gerade wollte ich auf Kg2 g4 vorschlagen, da hatte schon jemand die gleiche Idee😉

So leicht scheint Weiß also nicht in Zugzwang zu bringen zu sein ...
Vabanque - 16. Apr '24
Endspielstellungen mit Springern finde ich generell sehr schwierig einzuschätzen. Gerade wenn - wie hier - der Springer auf der 'falschen' Seite zu stehen scheint, ist es schwer zu berechnen, ob er schnell genug 'vor Ort' sein wird. Ich hatte auch vor einiger Zeit mal eine Partie hier aufgegeben, in der ich im Endspiel einen Springer gegen einen Läufer hatte, und ich dachte mein Springer wäre zu weit vom Schuss. Hinterher hat Stockfish mir gezeigt, wie ich (allerdings auf kompliziertem Wege) hätte remis machen können ...
Tschechov - 16. Apr '24
Ich sollte wohl nicht immer so pessimistisch sein. Ich habe jüngst in einer eigentlich gewonnenen Stellung Remis angeboten, das mein Gegner dankend annahm. Das hat mich sogar das Weiterkommen in einem von mir selbst angeregten Thementurnier gekostet..
toby84 - 16. Apr '24
remis nicht annehmen ist nochmal was anderes. da kann man eine eigentlich ausgeglichene partie noch in den sand setzen, nur weil man auf teufel komm raus gewinnen will. man kann aber auch in einer gewonnenen stellung nur remis annehmen, weil man sie sich einfach nicht zutraut. das gilt es dann von fall zu fall zu unterscheiden. dabei sollte man aber auch berücksichtigen, dass man erfahrungen sammelt, wenn man eine stellung noch zu gewinnen versucht, selbst wenn man sie dann verliert.

eine komplizierte stellung einfach aufzugeben ist allerdings immer ein fehler, weil die aufgabe schon der worst case ist. der gegner sollte immer erst mal beweisen, dass er die gewonnene stellung wirklich gewinnen kann. wenn sie überhaupt klar gewonnen ist.