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Heutiger (29.2.) Spruch des Tages (Startseite): politisch!

Vabanque - 29. Feb '24
Seit geraumer Zeit ist Politik hier auf chessmail nicht erwünscht, was ich übrigens persönlich sehr begrüße.

Dem widerspricht allerdings der heutige Spruch des Tages, in dem es um Weltpolitik geht. Wie ist der in die Zitatenliste hinein- (und vor allem nicht wieder hinaus-) geraten?🤔

Übrigens stelle ich ziemlich häufig fest, dass die Zitate auf der Startseite nur von den Worten her etwas mit Schach zu tun haben, nicht aber vom tatsächlichen Inhalt. Schach wird hier nur im übertragenen Sinne verwendet.
brauna - 29. Feb '24
In dem Spruch geht es um Weltpolitik? Sorry, aber das ist m.E. völliger Unsinn, lieber vabanque!
Vabanque - 29. Feb '24 Edited
Jetzt bin ich verwirrt. Offenbar reden wir von verschiedenen Dingen.

Ich meine den jetzigen Spruch auf der Startseite, also in der Lobby:

'Mancher, der sich für einen Schachspieler der Weltpolitik hält, ist in Wirklichkeit bloß eine Schachfigur.'

Wird dir, @brauna, denn ein anderer Spruch angezeigt? Oder gibt es noch einen anderen hier auf chessmail?
Bluemax - 29. Feb '24
Der Spruch ist nebenbei gesagt bei mir der gleiche, wie wahrscheinlich bei jedem😉

Persönlich gesehen finde ich es schade das man hier nicht vernünftig über Politik reden kann ohne das Shaak Probleme mit der Staatsanwaltschaft bekommt. Das sagt mir in letzter Zeit sehr viel über schachspielende Menschen. Aber gut, es ist wie es ist.

Ehrlich gesagt hab ich den tieferen Sinn des Spruches auf der heutigen Startseite nicht verstanden, ehrlich gesagt muss ich das aber auch nicht.
Breitengrad - 29. Feb '24
toby84 - 29. Feb '24
also ich interpretiere das wie vabanque: schach bildet hier einfach nur den rahmen für eine politische metapher.
Vabanque - 29. Feb '24
Politiker fühlen sich ja auch gerne mal in 'Zugzwang', es kommt zu 'Pattsituationen', sie bieten ihrem politischen Gegner 'Schach', wobei sie ihn am liebsten doch ganz und gar 'schachmatt' setzen würden usw.😉

Mit Schach hat das alles mit Ausnahme der aus unserem schönen Spiel entlehnten Begriffe herzlich wenig zu tun.
Vabanque - 29. Feb '24
Wobei ich aber immer noch nicht verstehe, wieso SF brauna behauptet, es sei völliger Unsinn, dass es bei dem Spruch um Weltpolitik ginge.
Alapin2 - 29. Feb '24
Hehe, passt zu dem Quatsch, der vor ein paar Jahren mal verbreitet wurde :
" Frau Merkel hat ihre Zitteranfaelle nur, weil sie eine Marionette (Klon) der Echsenmenschen ist. Von so viel ausserirdischer Energie durchströmt, daß es dann manchmal nicht mehr zu kontrollieren ist!?"
P. S. : Der Spruch von heute, da bin ich mit den Vorrednern einig, ist eine Metapher, die mit Schach nichts zu tun hat...."
Zugzwang, "Politisches Patt", mal "en passant" was erledigen...
Alles nur geklaut!
brauna - 29. Feb '24
...weil es doch den direkten Bezug zum Schach eben gibt in dem Spruch: Schachspieler, Schachfigur, eben verpackt in einer schönen Metapher. Der Schwerpunkt liegt auf der Metapher selbst, und doch nicht auf Weltpolitik.

Mit dieser Denke müsstest du auch die oft hier erscheinenden Sunzi-Sprüche ablehnen, weil die meist direkt mit Krieg zu tun haben, und das wollen wir auch nicht auf cm.
Vabanque - 29. Feb '24
>>mal "en passant" was erledigen<<

😉
Vabanque - 29. Feb '24
>>Mit dieser Denke müsstest du auch die oft hier erscheinenden Sunzi-Sprüche ablehnen, weil die meist direkt mit Krieg zu tun haben, und das wollen wir auch nicht auf cm.<<

Ja, bei den Sunzi-Sprüchen habe ich auch immer ein ganz schlechtes Gefühl.
c7c5 - 29. Feb '24
@brauna

In anderen Kulturen heißen die Figuren anders und die Ursprünge des Schachs lassen darauf schließen, das auf dem Schachbrett eine Art Kampf ausgetragen wurde.

Als solches könnte man jeglichen Wettkampf, indem ja bereits das Wort Kampf steckt als einen Verwandten eines Krieges sehen. Der Krieg wäre dann der große Bruder und somit das extremste Mittel eines Kampfes.

Zwar geben sich die Opponenten wie man im Schach seinen Gegner (vielleicht auch Feind im Krieg oder in einer Auseinandersetzung) nennt die Hände und schlagen sich nicht wie im Kampfsport, jedoch findet die Auseinandersetzung auf dem Schachbrett und daher in einer anderen Art statt.

Eine Gemeinsamkeit sehe ich aber bei Allen, die Komponente Psychologie. Diese gibt es in jeglicher Auseinandersetzung, ob am Schachbrett, im Leben oder der Politik.

Selbst an Universitäten wird oft Sun Tzu gelehrt. Warum, weil auch der Kampf ums Leben, Überleben und wenn man vor schwierigen Entscheidungen steht hier Ratschläge bereithält. Lehnt man sich zurück, überlässt es anderen die Entscheidung zu treffe oder ergreift man selbst die Initiative und gestaltet sein Leben wäre nur ein Beispiel.

Sun Tzu:
Der General/Schachspieler der eine Schlacht gewinnt stellt vorher viele Berechnungen an, der General/Schachspieler der verliert stellt vorher kaum Berechnungen an.

Wenn du dich und den Opponenten/Feind kennst, brauchst du den Ausgang von hundert Schlachten/Partien nicht zu fürchten. Wenn du dich selbst kennst, doch nicht den Opponenten/Feind, wirst du für jeden Sieg, den du erringst, eine Niederlage erleiden. Wenn du weder den Opponenten/Feind noch dich selbst kennst, wirst du in jeder Partie/Schlacht unterliegen.
macmoldis - 29. Feb '24
das Ganze mal ohne "Weltpolitik"
und kann man ohne Schach allgemein auf vieles beziehen

Manche halten sich für was ganz Großes und sind doch nur arme Würstchen
.... sind auch nur ein Rad im Getriebe
Vabanque - 29. Feb '24
>>Manche halten sich für was ganz Großes und sind doch nur arme Würstchen
.... sind auch nur ein Rad im Getriebe<<

Sind wir das nicht alle?
Vabanque - 01. Mär '24
Da diskutieren wir über Sunzi, und schon ist der heutige (1.3.) Spruch auf der Startseite von ihm😐
Feyerabend - 01. Mär '24 Edited
Der heutige Spruch, "Gib Unterwürfigkeit vor, um die Arroganz des Gegners anzustacheln." hat zwar nur sehr indirekt mit Schach zu tun. Ich finde aber interessant welche Gedanken dadurch getriggert werden
Beispiel:
1. Innere Empörung: Ich will doch nicht Unterwürfig wirken.
2. OK, das ist eine Übersetzung aus dem chinesischen. Den Gedanken kann man auch anders übersetzen. So etwas wie "Versuche zu erreichen, dass dein Gegner dich unterschätzt" ist bei Wettkämpfen eine übliche Praxis.
3. Vielen Chinesen fällt es kulturbedingt wohl leichter als uns Westlern so eine Taktik anzuwenden.
4. Am spannendsten fand ich, dass das Wort Unterwürfigkeit so eine Gegenreaktion in mir ausgelöst hat.
Vabanque - 01. Mär '24 Edited
Unterwürfigkeit ist auch etwas, das bei mir sehr negativ ankommt. Meines Erachtens sollte sich kein Mensch einem anderen gegenüber unterwürfig verhalten. Der Unterwürfige verletzt damit seine eigene Würde. Dies kommt dem Menschen genauso wenig zu wie Überheblichkeit. Es sollte sich niemand über einen anderen Menschen stellen, aber genauso wenig sollte sich ein Mensch unter einen anderen stellen.
shaack - 01. Mär '24
Ich finde den Spruch interessant, weil vor 20 Jahren mal jemand, der Sunzi gelesen hatte genau so gegen mich gewonnen hat. Ist nur ein dünnes Buch, ich würde es aber empfehlen, wenn man sich mit 1500 Jahre alten Strategien beschäftigen möchte. Natürlich, es ist altes Chinesisch eigentlich und manche Dinge lassen sich einfach nicht übersetzen. Der kulturelle Unterschied, den Feyerabend anspricht, ist auch ein interessanter Aspekt. Sowohl von der Zeit, als auch von der Region her.
Vabanque - 01. Mär '24
Von den 'alten Chinesen' habe ich Konfuzius und Lao-Tse gelesen. Dort gibt es auch viele Abschnitte, die sich mit 'Staatskunst', d.h. Politik beschäftigen. Mit denen konnte ich natürlich nichts anfangen, aber die Kapitel, die sich allgemein mit menschlichem Verhalten oder menschlichem Denken beschäftigen, finde ich heute noch relevant.