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Auch heute wieder: Schachaufgabe 29.7. 'herausfordernd'

Vabanque - 29. Jul '23
In der Schlussstellung droht Schwarz mit Matt, und das Schachgebot der angeblichen Lösung sieht für mich aus wie ein bloßes Racheschach. Wie windet sich denn Weiß heraus, insbesondere ohne seine Dame zu geben, wonach Schwarz ja immer noch mit dem Materialvorteil gewinnen würde (nachdem Weiß den Turm ja bereits gegeben hat)?
Oli1970 - 29. Jul '23
5rk1/1b4rp/p3p1pQ/1p4RP/3p4/5PPq/P1P2R2/6K1 w - - 0 1

FEN: 5rk1/1b4rp/p3p1pQ/1p4RP/3p4/5PPq/P1P2R2/6K1 w - - 0 1
Tschechov - 29. Jul '23
Vielleicht mit Dxg6 Kf8 Dd3? (Ich gehe natürlich davon aus, daß der weiße Turm, der Schach bietet, weggeputzt wird und daß fernerhin Schwarz die Turmbatterie nicht zugunsten einer Drohung gegen die Dame auflösen will).
Tschechov - 29. Jul '23
Ach Unsinn, da ist sie ja sofort weg vom Fenster.
Vabanque - 29. Jul '23
Deine Überlegung hatte ich auch schon - und wieder verworfen.
Tschechov - 29. Jul '23
Vielleicht muss der verbliebene weiße Turm auf h2. Dann hat der König ein Schlupfloch, wenn der schwarze Angriff erfolgt.
Vabanque - 29. Jul '23 Edited
Obwohl es ein Spoiler ist, aber ohne geht's nicht:

In der Diagrammstellung spielt Weiß

1. Th2 (Damenfang) Txf3
2. Txh3 Tgf7

und es droht scheinbar unparierbar Tf1+ nebst Th1#.

Nach dem - wie es aussieht - Verzweiflungsschach

3. Txg6+

konstatiert das System 'Aufgabe gelöst', dabei fangen da m.E. die Analysen erst an!

Schwarz hat jetzt die Wahl zwischen

3... hxg6 und Kh8, und nach

3... hxg6 4. Dxg6+?

hat Schwarz wieder die Wahl zwischen

4... Kf8, Kh8 und Tg7,

und auf keinen der 3 Züge sehe ich eine Abwehr des Matts.

Aber halt! Statt das vermeintlich 'alternativlose'

4. Dxg6+ zu spielen, kann Weiß ja (anti-Merkelsch)

4. Dc1! versuchen, um das Matt abzuwehren, denn dann könnte er die Dame gegen die 2T opfern. Ebenso auf 3... Kh8 (statt hxg6) auch 4. Dc1.

Ist es das? Gewinnt Weiß dann? Und wenn, warum hat uns das Schachaufgaben-System dann nicht noch wenigstens diesen einen Mehrzug (hxg6 4. Dc1) 'gegönnt', der die Sache erhellt hätte?
Vabanque - 29. Jul '23
Für alle anderen, die sich an dieser Aufgabe versucht haben, scheint die Sache klar zu sein?😮
Vabanque - 29. Jul '23
Danke shaack, für das Korrigieren der 'Wer ist am Zug?'-Problematik (und fürs Löschen der Beiträge, die jetzt keinen Sinn mehr machen und nur irritieren würden)!👍
toby84 - 29. Jul '23
erst Dxg6 Kf8 Dh6 und dann erst Dc1. so greift man noch den bauern ab. und ja, das hat für mich als erklärung gereicht.
FriedWil - 29. Jul '23
1.Th2 Txf3
2.Txh3 Tgf7
3.Txg6+

Mit diesen 3 Zügen hat Weiß die Stellung ausgeglichen ...
jeder andere Zug verliert die Partie für Weiß.

Die weiße Dame kann jederzeit wenn notwendig, mit Dc1 das Matt verhindern.
Vabanque - 29. Jul '23
>>toby84 - vor 18 Min.
erst Dxg6 Kf8 Dh6 und dann erst Dc1. so greift man noch den bauern ab. und ja, das hat für mich als erklärung gereicht.<<

Aber doch nicht nach Tg7, da kommt die Dame doch nicht mehr nach c1.
Vabanque - 29. Jul '23
Ah doch, dann kommt sie über Dxe6+ nach e1.
toby84 - 29. Jul '23
außerdem ist der turm dann sowieso von der linie runter.
Vabanque - 29. Jul '23
Für den Moment ja.
FriedWil - 29. Jul '23
Stellung nach
1.Th2 Txf3
2.Txh3 Tgf7
3.Txg6+

6k1/1b3r1p/p3p1RQ/1p5P/3p4/5rPR/P1P5/6K1 b - - 0 3
Vabanque - 30. Jul '23
Nun ist die Aufgabe zwar schon 'kalter Kaffee' (und die heutige 'herausfordernde' war m.E. problemlos), aber ich möchte trotzdem noch einmal tobys letzte Variante aufgreifen:

Nach den Zügen 1. Th2 Txf3 2. Txh3 Tgf7 3. Txg6+ (anderes hilft nicht gegen die schwarze Mattdrohung)

erreichen wir aus dem ersten Diagramm das zweite, und nach den weiteren Zügen

3... hxg6 4. Dxg6+ (direktes Dc1 ist wohl schwächer) Kf8 (Tg7 5. Dxe6+ nebst De1) 5. Dh6+ (um wieder nach c1 zu gelangen, so weit von toby vorgeschlagen)

5... Ke7 6. Dc1

8/1b2kr2/p3p3/1p5P/3p4/5rPR/P1P5/2Q3K1 b - - 4 6


entsteht eine schwer zu beurteilende und wohl auch für beide Teile schwer zu spielende Stellung, in der Weiß einen leichten Materialvorteil (D für T + L) und vor allem auch einen Freibauern auf der h-Linie, Schwarz aber die deutlich aktivere Figurenstellung hat.

Den weiteren Angriffsversuch 6... Tf2 wehrt Weiß mit 7. Th2 leicht ab.

Ich würde hier auf Weiß setzen, trotzdem ist diese 'Lösung' der Aufgabe wie ein Roman oder Film mit offenem Schluss und daher unbefriedigend.
Vabanque - 30. Jul '23
Ah, ich seh grade, in der letzten Diagrammstellung kann Schwarz ja Ld5 nebst Lc4 spielen, um erneut Tf1+ zu drohen, Weiß kontert aber mit h6-h7-h8D, und nachdem Weiß die Dame gegeben hat, aber Schwarz auf h8 seinen Turm geben muss, entsteht dieses Endspiel:

7R/4k3/p3p3/1p6/3p4/6P1/b1P3K1/8 w - - 0 13


Und die Stellung ist nicht leichter zu beurteilen als die vorige, wobei noch hinzu kommt, dass sie keineswegs aus dem vorigen Diagramm forciert entsteht.
Vabanque - 30. Jul '23 Edited
Angesichts dieser Variante frage ich mich, ob Schwarz statt 5... Ke7 nicht besser 5... Kg8 spielen sollte, was den weißen h-Bauern unter Beobachtung hält. Wenn Schwarz dann die Idee mit Ld5 und Lc4 durchführt, wie kann Weiß dann noch kontern und die Stellung halten?

(Bearbeitet: Weiß kann sich dann wahrscheinlich mit Schachgeboten der weißen Dame über Wasser halten, denn Dc1 dürfte dann verlieren.)

All das müsste für eine 'Lösung' der Aufgabe durchgerechnet werden! Ich halte dies von der Ausgangsstellung her für praktisch unmöglich.
toby84 - 31. Jul '23
dann glaube ich einfach mal friedwills einschätzung, dass weiß sich damit eine ausgeglichene stellung erkämpft hat.
weiß stand schlecht und so gibt es zumindest noch chancen. alles andere verliert sofort.
FriedWil - 31. Jul '23
Stellung nach:

1.Th2 Txf3
2.Txh3 Tgf7
3.Txg6+ hxg6
4.Dxg6+ Kf8
5.Dh6+ Ke7


5..... Kg8 ?
6.Dg5# Kh8
7.Dh6# Th7?
8.Dxe6 ...
öndert nichts an der ausgeglichenen Stellung.
Weiß ist es gelungen sich in ein Remis zu retten. Wirklich gut gespielt.


8/1b2kr2/p3p2Q/1p5P/3p4/5rPR/P1P5/6K1 w - - 3 6
Vabanque - 31. Jul '23
>>weiß stand schlecht und so gibt es zumindest noch chancen. alles andere verliert sofort.<<

Das stimmt, die weißen Züge sind forciert. Letzten Endes kann ich dann aber nur sagen, dass es Weiß gelungen ist, die unmittelbaren schwarzen Drohungen abzuwehren. Wie man aber an der Idee Ld5 nebst Lc4 sieht, ist damit der 🧀noch nicht gegessen, Schwarz kann weiterhin Drohungen aufbauen, mit denen sich Weiß beschäftigen muss. Schwarz andererseits ist zu diesen Drohungen gezwungen, da Weiß sonst seinen h-Bauern laufen lässt.